Der ZERO Quick Talk mit Peter Trapp, Geschäftsführer von Fusion Cologne auf der Transport Logistic 2025 in München.

Nachhaltige Logistik in Köln: Wie Fusion Cologne den Binnenhafen transformiert

03.06.2025

Im Herzen von Köln entsteht auf einem ehemaligen Chemieareal ein zukunftsweisendes Logistikprojekt mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und Energieeffizienz. Geschäftsführer Peter Trapp von Fusion Cologne spricht im Rahmen der transport logistic 2025 über multimodale Anbindungen, Herausforderungen im Bestand und warum urbane Logistik neu gedacht werden muss.

Peter Trapp, Geschäftsführer von Fusion Cologne, spricht auf der transport logistic 2025 über eines der spannendsten Logistikprojekte in NRW. Auf einem ehemals belasteten Brownfield entsteht ein modernes, nachhaltiges Logistikareal mit Trimodalanbindung und Doppeldeckerstruktur – ein Projekt, das zeigt, wie urbane Logistik heute aussehen kann.

Brownfield mit Potenzial – vom Altlastenareal zur Zukunftsfläche

Auf dem Gelände, das früher durch Chemieproduktion belastet war, wurden 85 Bombenverdachtsstellen geräumt und der Boden saniert. Nun entsteht dort ein Logistikstandort, der auf Nachhaltigkeit und Biodiversität setzt: begrünte Fassaden, Lebensräume für Tiere, Solaranlagen auf den Dächern und Anbindung an die Abwärme der Müllverbrennungsanlage zeichnen das Projekt aus.

Multilevel statt Flächenverbrauch

In Zeiten knapper Flächen setzt Fusion Cologne auf vertikale Lösungen. Die neuen Doppeldeckerhallen nutzen das Grundstück optimal aus – ein Muss angesichts steigender Bodenpreise, besonders in urbanen Regionen wie Köln. Trotz hoher Baukosten ist das Projekt wirtschaftlich, sagt Peter Trapp: „Wir müssen effizienter mit Fläche umgehen – und die Doppeldecker bieten hier die beste Lösung.“

Trimodalität als Schlüssel zur urbanen Logistik

Der Kölner Binnenhafen ermöglicht eine effiziente Anbindung über Wasser, Schiene und Straße. Ein Beispiel: Ein asiatischer Maschinenhersteller liefert seine Produkte via Rotterdam oder Antwerpen nach Köln. Im Binnenhafen werden die Produkte konfektioniert und nur 600 Meter weiter im DHL-Zentrum für den Endkundenversand vorbereitet. So entsteht hohe Wertschöpfung mit minimaler Verkehrsbelastung.

Herausforderung Bestand: Transformation von Binnenhäfen

Doch die Umsetzung ist komplex: Binnenhäfen sind gewachsene Standorte mit teilweise überholter Infrastruktur. Ladeinfrastruktur für E-LKW, moderne Logistikgebäude oder Fahrradwege – all das erfordert neue baurechtliche Rahmenbedingungen, Investitionen und Überzeugungsarbeit. „Die Transformation wird 10 bis 20 Jahre dauern“, sagt Peter Trapp. „Aber wir haben in Köln den Anfang gemacht.“

Fazit

Fusion Cologne zeigt, wie nachhaltige Stadtlogistik heute funktionieren kann: energieeffizient, biodivers, multimodal. Ein Pilotprojekt, das den Weg für viele weitere Entwicklungen in deutschen Städten ebnen könnte – wenn Mut, Planung und politischer Wille zusammenkommen.

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