Der Schwerlastverkehr steht am Anfang einer tiefgreifenden Transformation. CO₂-neutrale Transportlösungen, neue Technologien und nachhaltige Infrastrukturen sind nicht länger Zukunftsvision, sondern Realität – zumindest bei Milence. Auf der transport logistic 2025 gibt Geschäftsführer Wolfgang Brand im Quicktalk Einblicke in den ambitionierten Fahrplan des Unternehmens.
Europaweite elektrische Korridore – kein Konzept, sondern Realität
„Milence steht für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs – und das nicht nur als Idee, sondern als gelebte Praxis“, erklärt Brand. Bereits heute betreibt das Unternehmen erste elektrische Korridore zwischen Metropolen wie Barcelona–Paris, Paris–Berlin und Antwerpen–Stockholm. Ziel ist es, dort Ladeinfrastruktur bereitzustellen, wo sie gebraucht wird – entlang der wichtigsten logistischen Achsen Europas.
Megawatt Charging im Einsatz
Ein technisches Highlight: MCS-Ladesäulen (Megawatt Charging System), die bereits in Ladeparks in Antwerpen und Zwolle installiert sind. Diese verkürzen die Ladezeiten für E-LKW drastisch und ermöglichen eine effiziente Taktung im Fernverkehr. Brand ist überzeugt: „Das ist ein echter Gamechanger für die Logistikbranche.“
Digitales Buchungssystem für Planbarkeit
In einem Pilotprojekt testet Milence zudem ein digitales Buchungssystem, das Flottenbetreibern erlaubt, Ladezeiten im Voraus zu planen. In Echtzeit informiert, mit automatischem Zugang zur Ladeinfrastruktur, sorgt das System für maximale Effizienz. „In der Logistik zählt jede Minute – unser System sorgt dafür, dass E-Mobilität kein Hemmschuh, sondern ein Vorteil wird“, so Brand.
Ladeinfrastruktur mit Weitblick
Auch beim Infrastrukturausbau geht Milence strategisch vor: Nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern gezielt entlang der großen Transportrouten entsteht ein Netzwerk an Ladepunkten. „Wir decken heute den Basisbedarf ab, wissen aber: Wenn der Markt wächst, müssen wir mitwachsen. Deshalb investieren wir vorausschauend – dort, wo der Verkehr fließt.“
Appell an die Politik
Zum Schluss wird Wolfgang Brand deutlich: Ohne politische Unterstützung geht es nicht. „Die Politik muss die Voraussetzungen schaffen – mit klaren Förderungen, schnellen Genehmigungen und Priorisierung strategisch wichtiger Korridore.“ Nur dann könne die Branche in die Transformation investieren, die sie selbst vorantreibt.
Fazit
Milence zeigt, wie eine emissionsfreie Zukunft des Güterverkehrs aussehen kann – konkret, skalierbar und wirtschaftlich. Doch die Geschwindigkeit des Wandels hängt nicht nur von Innovationen ab, sondern auch von Rahmenbedingungen. Die Technik ist da – jetzt braucht es den Schulterschluss von Wirtschaft und Politik.