Übergabe der ersten zwei eTGX an Koinè: (v.l.) Christopher Kunstmann (Head of Sales Truck MAN Truck & Bus SE), Marc Martinez (Geschäftsführer MAN Truck & Bus Italia), Michael Kobriger (Vorstand Produktion & Logistik MAN Truck & Bus SE), Paolo Toccafondi, Donatella Toccafondi (beide Koinè), Svante Palebo (Nestlé Waters), Christoph Aringer (CEO Volkswagen Group Italien)  / Übergabe eines neuen E-Lkws am RhönSprudel Unternehmenssitz in Ebersburg-Weyhers: Fabian Schad (Kraftfahrer bei RhönSprudel), Frank Baier (Leiter externe Logistik RhönSprudel), Sascha Stößel (Geschäftsführer Gesamtvertrieb Autohaus Kunzmann), Helmut Tautelhahn (Kaufmännischer Geschäftsführer RhönSprudel Gruppe) und Klaus Weber (Neuwagen-Verkauf Nutzfahrzeuge Autohaus Kunzmann) bei der Übergabe (v. l. n. r.)

Bild: (c)MAN Truck & Bus, RhönSprudel Gruppe

Elektrifizierte Getränke-Logistik: RhönSprudel und Sanpellegrino investieren in E-Lkw-Flotten

11.12.2025

Die Transportlogistik im europäischen Getränkemarkt befindet sich im Wandel: Zwei bekannte Marken – die RhönSprudel Gruppe in Deutschland und Sanpellegrino in Italien – gehen mit der Einführung neuer vollelektrischer Lkw einen weiteren Schritt in Richtung emissionsarmer Lieferketten.

Beide Unternehmen verfolgen klare Strategien zur Dekarbonisierung und setzen dabei auf moderne E-Lkw-Technologien, hohe Reichweiten und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen.

RhönSprudel startet mit dem Actros e600 in eine CO₂-reduzierte Zukunft

Die RhönSprudel Gruppe hat am Standort Ebersburg-Weyhers einen vollelektrischen Mercedes-Benz Actros e600 in Betrieb genommen. Mit einer Reichweite von über 500 Kilometern, zwei Elektromotoren mit insgesamt 400 kW Leistung sowie einem 621-kWh-Akku eignet sich das Fahrzeug für den täglichen Einsatz im Fernverkehr. Der E-Lkw transportiert künftig rund 15.000 Flaschen pro Tag und trägt nicht nur zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei, sondern senkt gleichzeitig die Lärmbelastung auf Lieferstrecken.

Frank Baier, Leiter externe Logistik bei RhönSprudel, bezeichnet die Einführung als „bedeutenden Meilenstein“ auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Transportlogistik. Ergänzt wird sein Statement durch Helmut Tautelhahn, kaufmännischer Geschäftsführer der Gruppe, der die ganzheitliche Strategie hervorhebt: Die Fahrzeuge werden ausschließlich mit grünem Strom geladen, was den CO₂-Fußabdruck weiter senkt.

Bereits heute verfügt RhönSprudel über eine Hybridflotte aus drei Plug-in-Hybrid-Lkw. Mit dem Actros e600 kommt nun erstmals ein vollelektrischer Fernverkehrstruck hinzu, der die nächste Entwicklungsstufe der Nachhaltigkeitsmaßnahmen markiert.

MAN und Koinè elektrifizieren Sanpellegrinos Logistiknetzwerk

Auch in Italien wird die Transformation sichtbar: MAN Truck & Bus Italia hat dem Logistikdienstleister Koinè die ersten beiden vollelektrischen MAN eTGX übergeben. Diese Fahrzeuge werden künftig für die Logistik des Mineralwasserherstellers Sanpellegrino eingesetzt. Sie bilden den Auftakt eines mehrjährigen Abkommens, das die Integration von bis zu 50 E-Lkw vorsieht.

Die eTGX-Modelle verfügen über einen 400-kW-Elektromotor, sechs Batteriepacks mit insgesamt 534 kWh Kapazität und eine Reichweite von bis zu 570 Kilometern ohne Zwischenladen. Die Lkw bedienen feste Routen zwischen Produktionsstätten und Logistikdepots in Madone und Levate – insgesamt etwa 250.000 Kilometer pro Jahr.

Die Energie für die Fahrzeuge soll künftig durch Photovoltaikanlagen an den Koinè-Standorten erzeugt werden. Bis zu 5 MW Leistung stellt das neue Solarsystem am Logistikzentrum Levate bereit. Koinè-Geschäftsführer Paolo Toccafondi unterstreicht die Zielsetzung: Ein Drittel der Flotte soll innerhalb von drei Jahren elektrifiziert werden.

Nestlé Waters, Muttergesellschaft von Sanpellegrino, verweist auf die Bedeutung des Projekts für die eigene Dekarbonisierungsstrategie. Unterstützt wird die Transformation durch MOON POWER Italia und MAN Transport Solutions, die Ladeinfrastruktur und Beratungsleistungen bereitstellen.

Branchentrend: E-Lkw werden zum strategischen Logistikbaustein

Die Beispiele aus Deutschland und Italien zeigen, dass elektrische Schwerlastlogistik zunehmend zu eine Lösung in nachhaltigen Supply Chains wird. Beide Unternehmen setzen auf hohe Reichweiten, Schnellladefähigkeit und erneuerbare Energiequellen. Damit entstehen skalierbare Modelle, die im Getränkesektor und darüber hinaus Signalwirkung haben.

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