Denis Niezgoda ist Chief Commercial Officer International bei Locus Robotics, dem führenden Anbieter von autonomen mobilen Robotern (AMRs) für die Auftragsabwicklung in Lagern. Mit über 15.000 Robotern in mehr als 300 Standorten weltweit hilft Locus Robotics Unternehmen, ihre Logistikprozesse nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

Mit intelligenter Automatisierung zu mehr Effizienz und weniger CO₂

22.07.2025

Nachhaltige Logistikimmobilien: Die Logistikbranche steht heute vor der großen Herausforderung, ihre Effizienz maximal zu steigern und gleichzeitig die damit einhergehenden ökologischen Auswirkungen höchstmöglich zu reduzieren.

Gebäude erzeugen laut World Green Building Council etwa 39 Prozent der energiebedingten CO₂-Emissionen weltweit, wobei 28 Prozent auf betriebsbedingte Faktoren (Energie für Heizung, Kühlung und Stromversorgung) und 11 Prozent auf Baumaterialien und Konstruktion entfallen. Gemäß des World Resources Institute macht der Logistiksektor – einschließlich Transport, Lagerung und Häfen – insgesamt etwa 7 bis 11 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen aus. Basierend auf Zahlen des IPCC trägt die Lagerwirtschaft etwa 11 Prozent der Treibhausgasemissionen hierzu bei. Umso mehr gilt es, diesen Herausforderungen mittels eines ganzheitlichen Ansatzes zu begegnen, der nachhaltige Lösungen für moderne Logistikanforderungen schafft.

Intelligente Gebäudekonzepte und Ressourceneffizienz

Lagerhallen müssen flexibel konzipiert werden, um technologischem Wandel standzuhalten. Entscheidend sind modulare Bauweisen, vorausschauende Infrastrukturplanung und anpassungsfähige Innenräume, die verschiedene Automatisierungskonzepte ermöglichen. Nur so lässt sich verhindern, dass Immobilien vorzeitig wirtschaftlich obsolet werden.

Die Grundlage eines nachhaltigen Lagers beginnt also mit dem Gebäude selbst. Moderne Konzepte setzen auf Energieautarkie durch großflächige Photovoltaik (PV)-Anlagen, die mehr Energie erzeugen können als der Standort benötigt. Fossilfreie Heiz- und Kühlkonzepte mit modernen Wärmepumpensystemen reduzieren die CO₂-Emissionen drastisch, während Intelligentes Energiemonitoring mit Smart Metern und entsprechenden Managementsystemen die kontinuierliche Optimierung des Verbrauchs ermöglicht.

Eine natürliche Klimatisierung durch Grünflächen, Bäume, begrünte Fassaden und ein effizientes Wassermanagement schafft nicht nur ein angenehmes Mikroklima, sondern reduziert zusätzlich auch den Kühlbedarf.

Autonome mobile Roboter als Nachhaltigkeitsfaktor

Die Lagerautomatisierung mit autonomen mobilen Robotern (AMRs) trägt aktiv zur Nachhaltigkeit bei, indem sie Energie- und Ressourceneffizienz fördert. Ein Robots-as-a-Service (RaaS)-Geschäftsmodell führt zudem zu einer deutlichen Kostenverschiebung. Unternehmen nutzen zunehmend flexible Modelle – mit ökologischen Vorteilen. Die optimale Ressourcennutzung durch Skalierbarkeit nach Bedarf, eine längere Hardware-Lebensdauer durch kontinuierliche Software-Updates und die Vermeidung von Überkapazitäten durch bedarfsgerechte Nutzung machen dieses Modell besonders attraktiv. Durch kontinuierliche Software-Aktualisierungen statt des Austauschs von Hardware werden längere Lebenszyklen der AMRs erreicht, was sowohl die Menge an Elektroschrott als auch den Bedarf an Rohstoffen deutlich senkt.

Die Vernetzung von AMRs mit dem Gebäudemanagementsystem eröffnet weitere Potenziale: Intelligente Ladeprozesse bei Energieüberschusszeiten, optimierte Laufwege für reduzierten Energieverbrauch und die Entzerrung von Hochphasen im Auftragsvolumen zur Vermeidung von Verbrauchsspitzen sind nur einige der vielfältigen Möglichkeiten.

Nicht zuletzt entlastet der Einsatz von AMRs die Mitarbeitenden und fördert deren Wohlbefinden. Die Reduzierung körperlich anstrengender Aufgaben, weniger krankheitsbedingte Ausfälle und die längere Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeitenden sind ebenfalls wichtige Aspekte einer humanzentrierten Ressourcenschonung.

Die Revitalisierung vorhandener Industrieflächen bietet weitere Vorteile für ein nachhaltiges Wirtschaften. Die Wiederverwendung bestehender Infrastruktur senkt den Rohstoffbedarf, während die Versiegelung neuer Flächen vermieden wird. Oft bieten solche Standorte auch eine bessere Anbindung an bestehende Verkehrsnetze, was Transportwege verkürzt und damit den Energieverbrauch eingesetzter Fahrzeugflotten senkt. AMR-Lösungen eignen sich besonders für solche Brownfield-Projekte, da sie ohne umfangreiche bauliche Anpassungen implementiert werden können.

Messbare Effizienzeffekte mit Nachhaltigkeitspotential

Die Kombination aus nachhaltiger Gebäudetechnik und dem Einsatz von AMR-Lösungen führt in der Praxis zu einer Vervierfachung der Produktivität, wie eine Fallstudie von MAERSK zeigt. Auch Zykluszeiten können so erheblich reduziert werden, was den ökologischen Fußabdruck pro Bestellung deutlich minimiert. Darüber hinaus kann die Automatisierung von Verpackungsprozessen erheblich zur Nachhaltigkeit beitragen. Rightsizing-Technologie reduziert den Materialeinsatz um bis zu 35 Prozent, senkt Transportkosten durch eine optimierte Packdichte und minimiert Produktschäden. Besonders papierbasierte Verpackungslösungen als Alternative zu Kunststoffen bieten hier ökologische Vorteile.

Für Unternehmen der Logistikbranche bieten sich zahlreiche wissenschaftlich fundierte Methoden zum Erreichen ihrer Reduktionsziele (Science-Based Targets) für Emissionen. Anerkannte Zertifizierungen wie DGNB, LEED, BREEAM und WELL helfen, die Nachhaltigkeitsleistung objektiv zu bewerten. Ein präzises Carbon Accounting für alle emissionsrelevanten Aktivitäten wird zunehmend zum Standard. Robotik-Lösungen können entscheidend zur Erreichung dieser Zertifizierungen – insbesondere in den Kategorien Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Wohlbefinden der Mitarbeitenden – beitragen.

Mit Nachhaltigkeit zum wirtschaftlichen Erfolg

Die Kombination aus nachhaltiger Gebäudetechnik und flexibler Robotik-Automatisierung ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Die Fähigkeit, auf Marktveränderungen ohne kostenintensiven Umbaumaßnahmen schnell reagieren zu können, verspricht langfristige wirtschaftliche Resilienz. Deshalb sollten Unternehmen spätestens jetzt aktiv werden, um sowohl die eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern als auch bestmöglich zum Schutz der Umwelt beizutragen.

*Denis Niezgoda ist Chief Commercial Officer International bei Locus Robotics, dem führenden Anbieter von autonomen mobilen Robotern (AMRs) für die Auftragsabwicklung in Lagern. Mit über 15.000 Robotern in mehr als 300 Standorten weltweit hilft Locus Robotics Unternehmen, ihre Logistikprozesse nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

Über Locus Robotics

Locus Robotics ist der weltweit führende Anbieter von autonomen mobilen Robotern (AMRs) und KI-gestützten Automatisierungslösungen für Lagerhäuser und transformiert die Fulfillment-Prozesse führender Marken weltweit. Mit über 15.000 Robotern, die an mehr als 350 Standorten in 20 Ländern im Einsatz sind, bietet Locus unübertroffene Flexibilität und unbegrenzten Durchsatz für Lager jeder Größe. Die innovative LocusOne™ Plattform integriert sich nahtlos in bestehende Systeme und ermöglicht dynamische Skalierbarkeit durch ein Robots-as-a-Service (RaaS)-Modell. Durch die Kombination von fortschrittlicher Robotik, umsetzbarer Intelligenz und einem Engagement für kontinuierliche Innovation unterstützt Locus Unternehmen dabei, Arbeitsabläufe zu optimieren, Arbeitskosten zu senken und in der dynamischen Lieferkettenlandschaft von heute erfolgreich zu bestehen.

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