Deutsche Automobilhersteller stellen nicht nur ihre Fahrzeugflotten zunehmend auf E-Antriebe um, sie setzen auch verstärkt auf eine lokale und regenerative Energieversorgung ihrer Werke. Viele Unternehmen der Branche nutzen hierfür die großen Dachflächen ihrer Standorte – die darauf errichteten Photovoltaikanlagen stellen vor Ort erzeugten sauberen Strom zur Verfügung. Das zahlt auf die eigenen Nachhaltigkeitsziele als auch gesetzliche Anforderungen ein. Sunrock, einer der führenden Anbieter von Solarenergielösungen, realisiert derzeit für mehrere namhafte Automobilkonzerne in Deutschland Photovoltaikprojekte, darunter für die Mercedes-Benz AG und BMW Group.
Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche sehen sich der Herausforderung der Dekarbonisierung gegenüber. Regulatorisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich steigt schließlich der Druck, den eigenen CO₂-Fußabdruck zu verringern. So gewinnen etwa im Bereich von Logistik- und Gewerbeimmobilien fossilfreie Energielösungen wie großflächige Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) an Bedeutung. Doch auch in der Industrie, bei energieintensiven produzierenden Unternehmen, rückt lokaler Solarstrom zunehmend in den Fokus.
„Mit PV-Anlagen lässt sich ein Teil des eigenen Energiebedarfs am Standort decken, gleichzeitig tragen sie zur Erfüllung von ESG-Anforderungen bei. Industrieunternehmen können damit nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele vorantreiben, sondern auch unabhängiger von fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen werden. Das stärkt die Versorgungssicherheit und ermöglicht gleichzeitig eine Energieversorgung zu attraktiven Konditionen“, erklärt Georg Brenninkmeijer, Managing Director bei Sunrock Germany.
Solarstrom für die deutsche Automobilindustrie
Auch die Automobilindustrie nutzt verstärkt lokale Solarenergie. So entwickelt etwa Sunrock, ein führender europäischer Entwickler von großflächigen Solardächern und integrierten Lösungen für saubere Energie, für den Automobil-Konzern Mercedes-Benz AG auf 18 Dächern derzeit eine Gesamtkapazität von rund 20 MWp. Dies betrifft die Standorte Rastatt, Kuppenheim, Sindelfingen, Kamenz, Untertürkheim, Bremen und Kölleda. Den Auftakt machten Rastatt und Sindelfingen, wo bereits Ende 2023 mit der Installation von PV-Anlagen begonnen wurde. Nach Fertigstellung erhalten die Standorte den Solarstrom direkt von den eigenen Dächern über einen Stromliefervertrag, ein sog. lokales Power Purchase Agreement (PPA). Auf diese Weise unterstützt Sunrock das Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart bei der Umsetzung seiner nachhaltigen Geschäftsstrategie.
„Das Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionsstätten weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu arbeiten. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen spielt dabei eine wichtige Rolle. Indem wir unsere eigenen Produktionsstandorte auch zu Produktionsstandorten für erneuerbare Energien machen, leisten wir einen aktiven Beitrag zur Energiewende in Deutschland,“ sagt Arno van der Merwe, Vice President Production Planning der Mercedes-Benz AG.
Auch für die BMW Group entwickelt das ursprünglich aus den Niederlanden stammende Unternehmen an zwei Werken PV-Anlagen. Insgesamt entstehen dabei 125.000 Quadratmeter PV-Dachfläche mit einer Gesamtleistung von 14 MWp. Die Anlagen im ostbayerischen Dingolfing und Regensburg stellen zusammen jährlich rund 14,2 GWh Strom zur Verfügung – das entspricht dem Bedarf mehrerer tausend Familienhaushalte. Mit einer Kapazität von 11,1 MWp und der Erzeugung von jährlich 11,3 GWh Strom handelt es sich dabei am Standort Dingolfing um eine der leistungsstärksten PV-Dachanlagen in ganz Deutschland, die auf einer über 100.000 Quadratmeter großen Halle der zentralen Aftersales-Logistik ensteht. An beiden Standorten erfolgt die Versorgung mit der klimafreundlich und lokal erzeugten Energie über ein PPA; zudem pachtet Sunrock die Dachflächen langfristig.
„Mit dem Projekt entsteht nicht nur eine der größten Photovoltaik-Aufdachanlagen Deutschlands. Wir treiben damit auch direkt auf dem Werksgelände die regenerative Energieversorgung der BMW Group Standorte voran“, sagt Nicole Haft-Zboril, Leiterin BMW Group Immobilienmanagement.
PV-Potenziale heben
Damit sich die Vorteile der Energieversorgung mit Solarstrom jedoch nutzen lassen, braucht es hohe Fachkompetenz. Gerade industrielle Bauten stellen teils besondere Anforderungen an die Planung und Installation von großflächigen PV-Anlagen. Daher kann es sich lohnen, mit einem erfahrenen Partner zusammenzuarbeiten. Viele Industrieunternehmen verfügen schließlich über eine lange Historie, in der die Standorte nach und nach gewachsen sind. Entsprechend unterschiedlich sind meist die Dachstrukturen hinsichtlich Konstruktion und Restlebensdauer. Das macht eine sorgfältige Prüfung der statischen Tragfähigkeit notwendig. Darüber hinaus muss auch der Dachaufbau, mit Blick auf Dämmung und Abdichtungsebene analysiert werden. Zudem gilt es zu prüfen, inwieweit die bestehende technische Infrastruktur für das Projekt genutzt werden kann. Um die Leistungsfähigkeit der PV-Anlage zu optimieren, sind ein oder bei größeren Anlagen mehrere leistungsstarke Transformatoren erforderlich – entweder durch Mitnutzung bestehender Technik oder durch Einbau. Das schafft die Voraussetzung sowohl für eine hohe Stromabnahme vor Ort als auch die Einspeisung ins Netz.
Ein 360-Grad-Anbieter wie Sunrock bietet zudem Batteriespeicherlösungen, genannt BESS (Battery Energy Storage System) an, um die lokale Nutzung der sauberen Energie noch weiter zu erhöhen. Ein BESS speichert überschüssigen Solarstrom und stellt diesen bei Bedarf wieder zur Verfügung, etwa bei geringer oder fehlender Sonneneinstrahlung oder während Strombedarfsspitzen in der Produktion.
„Im Zusammenspiel mit einer PV-Anlage ermöglicht ein Batteriespeichersystem eine optimierte und flexiblere Nutzung des sauberen Stroms von den eigenen Dächern. Das erhöht die Unabhängigkeit von externen Energiequellen und spart Kosten, wie Netzentgelte, Abgaben und Umlagen, die beim Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz, anfallen. Nicht zuletzt kann auch das Stromnetz profitieren: Batteriespeicher sind in der Lage, Lastspitzen zu kappen und die Netzstabilität zu verbessern. Dies kommt der Energiewende zugute, von der Wirtschaft und Gesellschaft proftieren“, sagt Georg Brenninkmeijer.
Neuer CEO für Sunrock
Die COFRA Holding („COFRA“) gibt die Ernennung von Bram Poeth zum neuen CEO von Sunrock zum 1. Oktober dieses Jahres bekannt.
„Bram hat im vergangenen Jahr als Executive Director of Commercial & Client Solutions maßgeblich zum Wachstum von Sunrock in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden beigetragen. Er wird die Position des CEO von Roger Knubben übernehmen, der seit Oktober letzten Jahres als Interim-CEO tätig war“, heißt es in einer Mitteilung. Bram war zuvor als CEO von Eneco eMobility, als Chief Commercial Officer bei EvBOX und als Managing Director bei Eneco Business sowie darüber hinaus in verschiedenen kaufmännischen und leitenden Positionen tätig. In seiner neuen Funktion bei Sunrock ist er dem CEO von COFRA unterstellt.
Über Sunrock
Sunrock wurde 2012 gegründet und ist ein führender europäischer Entwickler von großflächigen Solardächern und integrierten Lösungen für saubere Energie. Das Unternehmen ermöglicht es Eigentümern und Nutzern von Logistikimmobilien sowie Industrieunternehmen, ihre ESG-Ziele zu erreichen und einen Betrieb mit Netto-Null-Emissionen zu realisieren. Mit maßgeschneiderten Lösungen versorgt Sunrock Logistik- und Industriegebäude mit sauberer Energie, wobei der Fokus auf der lokalen Energieversorgung durch Solardachanlagen liegt. Dies wird optimiert durch intelligente Energiemanagementsysteme (EMS), eine multimodale Handelsplattform und integrierte Energiesysteme wie Batteriespeicher und Ladeinfrastruktur für E-Flotten. Vom Design über die Finanzierung bis hin zum Bau und Betrieb kümmert sich das Unternehmen um jeden Schritt, um maximale Energieeffizienz zu gewährleisten.Im Jahr 2020 erwarb die COFRA Holding Sunrock als Teil ihres Engagements, durch ihre Geschäftstätigkeit zu einem lebenswerteren Planeten und einer gerechteren Gesellschaft beizutragen. Sunrock ist in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden tätig, beschäftigt mehr als 160 Mitarbeiter und realisiert derzeit Projekte mit einer Gesamtleistung von über 1 GWp. Als zertifiziertes B Corp-Unternehmen verpflichtet sich Sunrock, seine sozialen und ökologischen Auswirkungen regelmäßig zu verbessern.