Die European Clean Transport Network Alliance (ECTN) zieht Zwischenbilanz ihres Pilottests für ein relaisstationsbasiertes Straßengüterverkehrsnetz. Der Versuch zielt darauf ab, den Fernverkehr durch den Einsatz von Elektro-Lkw zu dekarbonisieren. Dabei sollen die batterieelektrischen Fahrzeuge zwischen Terminals pendeln, an denen sie die Energie für den jeweils nächsten Streckenabschnitt aufnehmen. Die erste der dafür vorgesehenen Ladestationen haben sie an der französischen Raststätte Sommesous eröffnet.
Seit 16 Monaten testen der zur Reederei CMA-CGM gehörende Dienstleister Ceva Logistics, der Energieversorger Engie und der Autobahnbetreiber Sanef in einem 900 Kilometer langen Korridor zwischen Avignon und Lille das Konzept, Lkw mit kürzerer Reichweite auf festen, rund 300 Kilometer langen Streckenabschnitten pendeln zu lassen. Dabei hat die Allianz laut eigenen Angaben folgende Erkenntnis gewonnen: Der Treibhausgasausstoß verringert sich in dem Terminalnetz auf ein Viertel des durch Diesel-Lkw für dieselbe Strecke emittierten Ausgangswerts.
Ein zwischen zwei Relaisstationen hin und her fahrendes emissionsarmes Fahrzeug kann auf diese Weise je Streckenabschnitt zwei herkömmliche ersetzen. Durch den Pendelverkehr sinkt zudem die Fahrzeit in dem Korridor um ein Viertel, von 23 auf 17 Stunden. Die Partner betonen, dass sich auf den fahrplanbasierten Transportabschnitten zudem die Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer verbessern, weil sie zu Hause anstatt im Lkw übernachten; damit bleibe der Flächenbedarf für Rastanlagen stabil. Europaweit genügten bereits 190 Terminals, um ein Netz mit 300 Kilometern Entfernung zwischen zwei Ladestationen zu knüpfen. (loe)