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„Früher wollte jeder alles für sich behalten. In Partnerschaften geht aber vieles leichter – auch in der Digitalisierung.“ Georg Dettendorfer, Geschäftsführer Spedition Dettendorfer

Bild: (C)LUKAS BARTH

Corporate Content Der „First Mover“ aus Oberbayern

08.10.2025

Die Spedition Dettendorfer ist in achter und neunter Generation ein innovativer Vorreiter der Logistikbranche – mit intermodalen Transportlösungen, eigenen E-Ladestationen und dem Fokus auf Partnerschaften.

Seit 200 Jahren bewegt die oberbayerische Spedition Dettendorfer Güter – anfangs mit Pferden und Innschiffen, heute mit einem Fuhrpark, der knapp 250 Zugmaschinen und 470 Auflieger umfasst. Was 1825 als Landwirtschaft und Innschifferei begann, ist inzwischen ein international tätiges Familienunternehmen mit 15 Standorten. Immer wieder war es „First Mover“: „Unsere Vorfahren mussten sich ständig neu erfinden – etwa, als die Eisenbahn die Schifffahrt auf dem Inn ablöste“, erzählt Geschäftsführer Georg Dettendorfer. In der jüngsten Vergangenheit haben die gesamte Familie und alle Mitarbeitenden diese Innovationskraft im Aufbau strategischer Partnerschaften, beim Thema Energie, bei der Digitalisierung oder beim Einstieg in autonomes Fahren unter Beweis gestellt.
Die Geschichte der Firma reicht aber noch viel weiter zurück. „Wir können nachvollziehen, dass unsere Vorfahren hier schon 1166 mit einem Weintransport von Südtirol zum Kloster Baumburg im Chiemgau in Erscheinung traten – sie waren sogenannte Säumer, Alpenüberquerer.“ Sägewerk, Holzhandel, Landwirtschaft sowie schließlich Spedition und Logistik kamen im Laufe der Jahrhunderte hinzu. Heute zählen zudem Treibstoffhandel, Autohöfe, Lagerlogistik, Entsorgung- und Recycling, Energiehandel, Immobilien sowie Aus- und Weiterbildung, unter anderem über die E-Learning- Plattform Spedifort.de zum Portfolio. „Wir haben einen großen Bauchladen. Der macht viel Arbeit, aber er gibt uns auch Sicherheit. Wenn ein Bereich Einbußen hat, können andere das ausgleichen“, so Dettendorfer. Die breite Aufstellung erfordert flexible Strukturen – und die passende Haltung: „Für uns bedeutet unternehmerisches Handeln, die Firma so aufzustellen, dass auch die nächste Generation sie erfolgreich weiterführen kann. Dazu gehört, dass man sich kontinuierlich hinterfragt und Weichen bei Bedarf neu stellt.“

Digitale Entwicklung mit Augenmaß

Seit Jahrzehnten setzt der Betrieb auf strategische Allianzen – etwa in der Papier- oder Getränkelogistik, um Transporte effizienter zu gestalten. „Früher wollte jeder alles für sich behalten. In Partnerschaften geht aber vieles leichter – auch in der Digitalisierung. Da muss nicht jeder jeden Fehler dreimal machen.“ Diese Offenheit zeigt sich ebenso in Innovationspartnerschaften, etwa beim autonomen Fahren: „Wir sind Projektpartner, stellen Fahrzeuge und Gelände. Ich frage mich, wann es funktionieren kann, dass wir hier in Nußdorf einen fahrerlosen Lkw auf die Autobahn Richtung Hamburg schicken und der an unserem Standort in Geesthacht wieder von einem Fahrer zur Entladung übernommen wird? Das ist für mich das Ziel.“ Beim Thema Digitalisierung verfolgt Dettendorfer einen klaren Kurs: Rund 90 Prozent der Prozesse im Unternehmen, vom Transportauftrag bis zur Abrechnung, laufen bereits papierlos. Künstliche Intelligenz wird in der Disposition getestet, eigene Systeme werden stetig weiterentwickelt.

Rund 80 Prozent der Auflieger im Fuhrpark kommen aus dem Hause Schwarzmüller, das der Krone Gruppe angebunden ist. „Mein Vater war mit Egon Schwarzmüller persönlich befreundet. Seit den 1990er-Jahren setzen wir auf die Fahrzeuge, was sich bis heute bewährt hat“, berichtet Georg Dettendorfer. „Uns sind lange Partnerschaften wichtig – wenn etwas gut funktioniert, sehen wir keinen Grund zu wechseln. Wir sind sehr lieferantentreu.“ Ein einheitlicher Fuhrpark bringe nicht zuletzt Effizienz in die Wartung: „Wir haben eigene Werkstätten. Da hilft es sehr, wenn Achsen, Planen und Palettenkästen einheitlich sind.“

Energie mit Unternehmergeist

Dettendorfer kann man auch tanken: Seit 2024 betreibt das Unternehmen unter der Marke Dettendorfer Energy eigene Ladeparks für E-Lkws. Dieser Geschäftsbereich wurde komplett ohne Fördermittel aufgebaut: „Wir haben alles aus Eigenmitteln finanziert. Das war ein Risiko, aber wir wollten auch hier vorn dabei sein“, sagt Georg Dettendorfer. „Die Standorte unserer Ladesäulen liegen strategisch günstig an stark frequentierten Achsen. Noch gibt es nicht viele E-Lkws auf den Straßen, aber der Anteil wird sicher steigen. Und wenn der Hochlauf kommt, sind wir bereits da.“ Das Unternehmen vertreibt auch fossile Treibstoffe sowie HVO100 und Biodiesel. Der eigene Fuhrpark ist seit 25 Jahre ausschließlich mit Biodiesel auf der Straße unterwegs. Weiterhin unterstützt Dettendorfer Energy beim Aufbau von PV-Anlagen für die Eigenstromerzeugung und bietet seinen Kunden E-Ladekarten oder herkömmliche Tankkarten an. Energie ist hier längst mehr als nur ein Aspekt der Nachhaltigkeit – ein Geschäftsfeld mit Zukunft und ein Werkzeug für Unabhängigkeit.
In Zukunft will Dettendorfer wieder mehr Transporte auf die Schiene verlegen. „Gerade im alpenquerenden Verkehr liegt noch viel Potenzial. Der Brennerbasistunnel ist rund 80 Kilometer von unserem Sitz in Nußdorf am Inn entfernt und soll in rund sieben Jahren eröffnet werden. Zudem werden in den nächsten Jahren weitere Verladeterminals in Bayern und Deutschland fertiggestellt oder bis 2032 ertüchtigt und digitalisiert. „Wir gehen davon aus, dass das die Attraktivität der Schiene nach Italien erhöhen wird. Ich denke, dass wir dann alles, was über den Brenner geht, stärker auf der Schiene abwickeln werden.“ Der Transport im E-Lkw ist heute schon über den Brenner möglich: „Wir haben eine Ladestation hier, die Fahrzeuge gehen nachts über die Alpen und können in Bozen wieder laden.“

In achter und neunter Generation

Mit kurzen Entscheidungswegen und klarem Wertesystem führen die Dettendorfers ihr Unternehmen bereits in achter und neunter Generation. Für Georg und seinen Bruder Johannes stand fest, dass sie direkt nach ihren Ausbildungen in den Familienbetrieb einsteigen würden. Auch ihre jeweils drei Kinder sind alle dort beschäftigt, viele in leitender Funktion – von Recht über Vertrieb bis zur Werkstatt. „Jeder hat seinen Bereich, wir ergänzen uns gut“, sagt Georg Dettendorfer. „So bleibt das Wissen im Haus – und die Zukunft der Firma in guten Händen.“ Dazu trägt bei, dass Dettendorfer intensiv ausbildet, vom Speditionskaufmann bis zur Fachinformatikerin für Systemintegration. Entscheidungen werden im regelmäßigen Jour fixe der Geschäftsführung getroffen – schnell, faktenbasiert, aber auch mit einer guten Portion Bauchgefühl. Georg Dettendorfer liebt seinen Beruf vor allem, „weil er so vielseitig ist, weil ich mitentscheiden kann und weil es Spaß macht, wenn etwas funktioniert, das wir uns vorgenommen haben.“ Dass nicht jedes Projekt aufgeht, gehört dazu. Aber: „Ohne Risiko ist man Beamter und kein Unternehmer.“

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