Insgesamt acht Elektro-Lkw zählt Fiege zu seiner Flotte.

Bild: Fiege

Fiege setzt Reporting freiwillig fort

06.05.2025

Der familiengeführte Logistikdienstleister hat seinen Nachhaltigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Innerhalb eines Jahres verringerte Fiege seine Emissionen um sechs Prozent - ein weiterer Schritt hin zum gesteckten Ziel von Netto-Null Emissionen.

Die gesetzliche Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde von der EU um zwei Jahre verschoben. Trotzdem veröffentlicht der Logistikdienstleister Fiege auf freiwilliger Basis zum dritten Mal seinen Nachhaltigkeitsbericht. Der Bericht des Unternehmens mit Hauptsitz in Greven wurde gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erstellt.

Innerhalb des Geschäftsjahres 2024 konnte Fiege sechs Prozent seiner gesamten Emissionen reduzieren. Die Emissionen in allen drei Scopes betrugen im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 271.286 Tonnen CO2e. Die Scope-1-Emissionen aus selbst erzeugter Wärme und dem Fuhrpark sind für 10 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich, der eingekaufte Strom (Scope 2) macht 5  Prozent aus. Die aufgestellte Klimabilanz wurde erstmals auch extern und unabhängig durch die Prüfgesellschaft Dekra verifiziert.

Außerdem wurde erstmals eine vollständige Wesentlichkeitsanalyse nach Vorgabe der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durchgeführt. Dabei werden einerseits ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen sowie finanzielle Chancen und Risiken bewertet – also ein doppelter Ansatz in zwei Dimensionen (Ergebnisse: siehe Grafik).

Nachhaltige Unternehmensführung

Das Unternehmen mit rund 22.000 Mitarbeitenden in 14 Ländern möchte mit gezieltem Recruiting und Förderung insbesondere die U30-Belegschaft stärken. Fiege erhebt regelmäßig den „People & Culture Index“ – eine Selbstbewertungen aller Fiege Einheiten, um Maßnahmen abzuleiten und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu stärken. Zudem unterzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr die Charta der Vielfalt und hat sich damit Deutschlands größter Initiative für Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz angeschlossen.

Fieges Flotte umfasst acht Elektro-Lkw, sechs davon in Deutschland und zwei in der Schweiz. In diesem Jahr werden sechs weitere E-Lkw hinzukommen. Die zugehörige Infrastruktur gibt es mit 232 Ladepunkten für Pkw an den deutschen Standorten bereits. Die unternehmenseigene Tankstelle in Bocholt mit 60.000 Liter Kapazität wurde vollständig auf HVO umgestellt – das spart seit Juli bereits über 260 Tonnen CO2e ein.

Der intermodale Verkehr wird ebenfalls ins Visier genommen: Für den Kunden Travelite wurden bereits 50 Bahntransporte in 2024 umgesetzt. Außerdem werden insgesamt 72 Bahntransporte und 142 intermodale Transporte in der Schweiz durchgeführt.

Bis Ende 2024 wurden insgesamt rund 31.000 Photovoltaik-Module installiert. Der Anteil der grünen Energie, die an den 136 Standorten selbst produziert wird, wurde um mehr als 400 Prozent gesteigert. Es können rund 6 Prozent der Logistikflächen von Fiege durch grüne Wärme regenerativ geheizt und gekühlt werden.

Das Familienunternehmen hat sich bereits zum Ziel gesetzt, beim nächsten Generationenwechsel treibhausgasneutral beziehungsweise gemäß Netto-Null zu wirtschaften. Fiege verpflichtet sich zum 1,5-Grad-Ziel und reichte Anfang 2025 seine Emissionsreduktionsziele bei der Science Based Targets Initiative (SBTi) ein. Nun wird intern daran gearbeitet, seine Datengrundlage für die CO2-Bilanz entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu verbessern. Ein Book&Claim-Konzept für die Nutzung von nachhaltige Kraftstoffen wie HVO ist derzeit in Planung. In der Zukunft solle der Großteil der Emissionen durch den Wechsel auf emissionsfreie Energieträger und Technologien vermindert werden.

Hier den gesamten Bericht lesen

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  • Ergebnisse der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse aus 2024

    Ergebnisse der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse aus 2024

    Bild: Fiege

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