Möchte Bürokratie und komplizierte Geschäftsprozesse in der Lieferkette von heimischem Grünstrom eliminieren: Matthias Karger, Gründer und Geschäftsführer von node.energy.

Bild: node.energy

Scale-up node.energy sichert sich 15 Millionen Euro

19.05.2025

Neben bestehenden Geldgebern ist auch ein Investor des Hamburger Start-ups und „Unicorns“ 1KOMMA5Grad an Bord.

In einer überzeichneten Series-B-Finanzierungsrunde* hat das Frankfurter Scale-up node.energy 15 Millionen Euro erhalten. Das Software-Unternehmen ermöglicht mittelständischen Betrieben Ihren Strombedarf mit direkten Lieferverträgen aus Windparks und Solaranlagen zu decken. „Mit dem frischen Kapital plant node.energy zur führenden Plattform für Grünstrom im Geschäftskundensegment in Deutschland zu werden“, heißt in einer Mitteilung des Unternehmens.

Und diese Mission hat weiteren eigenen Angaben zufolge „namhafte Investoren überzeugt. Angeführt wird die Runde vom milliardenschweren DeepTech & Climate Fonds (DTCF) sowie von eCAPITAL ENTREPRENEURIAL PARTNERS. eCAPITAL finanziert seit 1999 Technologieunternehmen in der Früh- bis Wachstumsphase und hat auch das Energie-Unicorn 1KOMMA5Grad bereits früh unterstützt. Auch bestehende Geldgeber wie der High-Tech Gründerfonds (HTGF), Bitstone Capital und BonVenture bestätigten erneut ihr Vertrauen in das Unternehmen und beteiligten sich an der Finanzierung“, listet node.energy auf.

Laut node.energy freue sich Investment Director Torsten Löffler, „dass der DeepTech & Climate Fonds sein ClimateTech-Portfolio mit diesem attraktiven Wachstumsunternehmen weiter ausbaut.“ Löffler lässt sich in der entsprechenden Mitteilung wie folgt zitieren: „node.energy zeigt eindrucksvoll, dass die Energiewende für Start-ups und Investoren neue Geschäftsmodelle und Wachstumsperspektiven ermöglicht. Dabei profitieren die mittelständig geprägten Kunden durch die Direktbeschaffung aus PV- und Windparks von sehr attraktiven Strompreisen und können so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.“

Stärkung für den Mittelstand und den Wirtschaftsstandort Deutschland

Für die nächste Phase der Energiewende hat das Unternehmen nun sein Angebot erweitert. Die Kosten für Wind- und PV-Strom sinken seit Jahren und stellen laut einer Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) inzwischen die günstigsten Stromquellen dar. „Von diesem Kostenvorteil wollen auch immer mehr Unternehmen profitieren und stellen ihre Energiebeschaffung auf Direktlieferverträge mit Windkraft- und PV-Anlagen, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), um“, beobachtet node.energy. Aber aufgrund der komplexen energiewirtschaftlichen Prozesse stünde diese Art der Strombeschaffung bislang „nur sehr großen Verbrauchern wie BASF oder Amazon zur Verfügung“. Erstmals bietet die Energieplattform node.energy PPAs, die direkt mit den Kraftwerkbetreibern geschlossen werden, nun auch für mittelständische Betriebe an. Das Zusammenführen von Grünstromerzeugern und Verbrauchern sei dabei nur der erste Schritt. Über die Softwareplattform erfolge auch die Abwicklung der Lieferprozesse, die Abrechnung und die transparente Bereitstellung von Energiedaten zu Reporting- und Controllingzwecken. Die Einsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Stromverträgen sollen dabei durchschnittlich bis zu 25 Prozent der reinen Energiekosten liegen, heißt es weiter.

„Wir eliminieren Bürokratie und komplizierte Geschäftsprozesse in der Lieferkette von heimischem Grünstrom. Damit wird günstiger Wind- und PV-Strom zum Standortvorteil für die deutsche Wirtschaft“, verspricht Matthias Karger, Gründer und Geschäftsführer von node.energy.

Hannes Schill, Managing Partner bei eCapital bestätigt: „Node.energy schafft eine neue Basis für den Mittelstand, um kostengünstigen, nachhaltigen Strom zu nutzen. Über direkte PPAs können Mittelständler der wachsenden Preisvolatilität an den Energiemärkten begegnen und ihre Energiekosten verlässlich planen.“

Für schwarze Zahlen mit grünem Strom

Die Series-B-Finanzierung ermöglicht es dem Scale-up, „in den kommenden Jahren weiter in die Entwicklung unserer Plattform und die Integration von Speicherlösungen zu investieren“, teilt das Unternehmen mit. Diese Erweiterung werde nicht nur neue Erlösquellen für Betreiber von Wind- und Solarprojekten schaffen, „sondern auch dazu beitragen, die Energiewende kosteneffizienter und nachhaltiger zu gestalten“.

„Die Digitalisierung und die Integration von Speicherlösungen sind entscheidend für eine zukunftsfähige Energieversorgung“, betont Karger weiter. „Speichertechnologien ermöglichen es, Wind- und Solarstrom effizienter zu nutzen und auch in Zeiten schwankender Erzeugung stabile Preise sowie eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten.“

Seit der Gründung im Jahr 2016 hat sich node energy zu einem der führenden Softwareanbieter für professionelle Betreiber von Windparks und Solaranlagen entwickelt. Vor allem unabhängige Stromerzeuger wie wpd windmanager GmbH und PNE AG nutzen die Software-Plattform opti node Cockpit zur Verwaltung und Optimierung von Wind- und Solarprojekten. Aktuell kommt die Software bei mehr als 14.000 Windkraft- und PV-Anlagen zum Einsatz, die ungefähr ein Drittel des gesamten deutschen Grünstroms erzeugen.

* Die Series-B-Finanzierung hilft diesem Scale-up, eine bereits geschaffene Marktposition weiter auszubauen. Deshalb wird versucht, die Interessen weiterer Risikokapitalgeber auf das eigene Unternehmen zu lenken.

Über node energy

Mit 34+ Gigawatt verwalteter Anlagenleistung in unserer führenden Energiedatenplattform gehört node energy zu den marktführenden Dienstleistern im Bereich der Energiewende in Deutschland. Rund 14.000 Wind- und PV-Anlagen sowie mehr als 850 Kunden nutzen ihre Lösungen. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt die Software-Plattform opti node, für professionelle Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die Plattform vereinfacht die Planung und Verwaltung erneuerbarer Energien, indem node energy mit ihr Daten integrieren, Prozesse automatisieren und komplexe Konfigurationen ermöglicht. Mit opti node können Betreiber ihre Projekte umfassend bewerten, optimieren und effizient verwalten und so rentable Geschäftsmodelle aus erneuerbarer Energie entwickeln. Zudem bietet die Software-Plattform Grünstrom-PPAs für mittelständische Unternehmen, mit denen bis zu 28 Prozent bei der Strombeschaffung eingespart werden können.

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