Visualisierung des neuen METRANS-Terminal in Szeged

Bild: (c)METRANS

METRANS eröffnet intermodalen Terminal in Szeged

18.12.2025

In der ungarischen Stadt Szeged hat der Bau eines neuen intermodalen Logistikzentrums begonnen. Mit der Grundsteinlegung startet ein Investitionsprojekt der Metrans-Gruppe, einer Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).

Der neue Terminal soll 2027 in Betrieb gehen und das ungarische Schienenlogistiknetz ergänzen, insbesondere als südliches Tor zum Mitteleuropa-Balkan-Korridor.
Der Standort Szeged ist nach Budapest der zweite Terminal von Metrans im Land. Er liegt im Süden Ungarns und ist als Knotenpunkt im Korridor zwischen Mitteleuropa und dem Balkan vorgesehen. Nach Angaben des Unternehmens entsteht die Anlage auf einer Fläche von rund zehn Hektar. Geplant sind vier Gleise mit einer Länge von jeweils etwa 330 Metern sowie zwei elektrisch betriebene, ferngesteuerte Portalkräne. Die technische Auslegung sieht eine Abfertigung von bis zu sechs Zugpaaren pro Tag und eine jährliche Umschlagkapazität von bis zu 300.000 TEU vor. Das Investitionsvolumen beläuft sich nach Angaben der ungarischen Regierung auf rund 16,2 Millionen Euro, unterstützt durch staatliche Fördermittel von 860 Millionen Forint. Nach offiziellen Angaben sollen mindestens 50 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Einbindung ins Metrans- und HHLA-Logistiknetzwerk

Der neue Terminal erweitert das bestehende Metrans-Netzwerk in Mittel- und Osteuropa, das aktuell 20 Terminals in 13 Ländern umfasst. Metrans betreibt nach Unternehmensangaben wöchentlich rund 650 Containerzüge und zählt zu den führenden Anbietern im europäischen Schienengüterverkehr. Über die Anbindung an See- und Binnenhäfen soll der Standort Szeged industrielle Produktions- und Handelsströme in Ungarn mit internationalen Lieferketten verbinden. Die HHLA verfolgt mit dem Ausbau intermodaler Knotenpunkte das Ziel, Hinterlandverkehre stärker auf die Schiene zu verlagern und die Leistungsfähigkeit ihrer Seehafenterminals zu unterstützen.

Wirtschaftliche, verkehrliche und ökologische Effekte

Nach Einschätzung der Projektbeteiligten verbessert der Terminal die logistische Erschließung der Region Südliche Tiefebene. Er soll Industrie- und Handelsunternehmen aus Fertigung, Automobilindustrie, Elektronik, Konsumgüter und E-Commerce bedienen. Durch die Bündelung von Güterströmen im kombinierten Verkehr werden regionale Straßen wie M5, M43 und 55 entlastet. Mit der stärkeren Nutzung der Schiene können zudem CO₂-Emissionen reduziert werden. Der Terminal ist auf einen elektrisch betriebenen Betrieb ausgelegt, unterstützt emissionsarmen Transport und leistet einen Beitrag zu den EU- und nationalen Klimazielen.
Der Bau des Terminals in Szeged ist Teil der langfristigen Investitionsstrategie von Metrans und der HHLA in intermodale Infrastruktur. Die tatsächliche Auslastung der Kapazitäten hängt von der weiteren Entwicklung der Güterströme und der Nachfrage nach schienengebundenen Logistiklösungen in der Region ab.

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